Selbst­hilfe­gruppen

Schätzungen zufolge engagieren sich heutzutage allein in Deutschland etwa drei Millionen Menschen in ca. achtzig- bis hunderttausend Selbsthilfegruppen. Insbesondere im Gesund­heits­bereich spielt die Selbsthilfearbeit mittlerweile eine wichtige Rolle, was u. a. daran abzulesen ist, dass die gesetzlichen Krankenversicherungen seit 2004 dazu verpflichtet sind, die Arbeit von Selbsthilfegruppen, Kontaktstellen und Organisationen finanziell zu fördern.

Dass Selbsthilfe­gruppen mittlerweile als unverzicht­bare Ergänzung zum professionellen Gesund­heits­system angesehen werden, hat mehrere Gründe: So wird vielen Menschen erstmals in einer Selbst­hilfe­gruppe klar, dass sie mit ihrer Erkrankung nicht alleine stehen. Sie erfahren Zu­wendung, man begegnet ihren Problemen mit Interesse und Ver­ständnis, und durch den Erfahrungs­aus­tausch mit an­deren Betroffenen schöpfen Viele neue Kraft und Hoffnung. Sozial­wissen­schaft­liche Unter­suchungen belegen, dass der Besuch von Selbst­hilfe­gruppen sogar thera­peutische Wirkungen haben kann: So bezeugen Personen, die länger als ein Jahr an einer Selbsthilfe­gruppe teil­ge­nommen haben, mehr­heitlich eine Abnahme von Depressivität, einen Rück­gang von körper­lichen und seelischen Be­schwerden, eine Zu­nahme von Initiative und Auto­nomie, eine verbesserte Kontakt­fähigkeit, eine vermehrte Auf­nahme intensiver Beziehungen zu anderen, eine Zunahme der Bindungs­fähigkeit und eine erhöhte Bereitschaft und Fähigkeit, sich selbst und anderen zu helfen. Und damit nicht genug: Neben der (psycho-) sozialen Funktion von Selbst­hilfe­gruppen sind diese in der Regel auch eine wertvolle Quelle für krankheits­bezogene Informationen – sei es im Hinblick auf neue Diagnose­möglich­keiten, Therapie­optionen oder sinnvolle ergänzende Maßnahmen (richtige Ernährung, Sport etc.), sei es im Hinblick auf Fragen und Probleme, die mit der Krankheit zusammen­hängen (z. B. Konflikte mit der Kranken­ver­sicherung, Beantragen eines Schwer­behin­derten­aus­weises oder Ähnliches).

Sie sehen also: Mit der Teilnahme an einer Selbst­hilfe­gruppe können Sie sich eine Menge Gutes tun. Hier erhalten Sie eine Über­sicht über die Prostatakrebs-Selbsthilfegruppen in Deutschland.

Sollte in Ihrer Nähe keine Prosta­ta­krebs-Selbst­hilfe­gruppe zu finden sein, können Sie entweder über das Gemeinsame Diskussionsforum von BPS und KISP Kontakt zu anderen Betroffenen herstellen oder selber eine Gruppe gründen. Der BPS ist Ihnen bei der Gruppen­gründung gerne behilflich. Rufen Sie uns an (Telefon 05108 8794140)!